Die Linde ist der eigentliche Charakterbaum mitteleuropäischer Kulturlandschaft und in unzähligen Straßen- und Ortsnamen verewigt. Alte Linden schlagen die Brücke zu unseren Vorfahren, bis zurück ins Mittelalter.
Linden sind Lichtbäume, die viel Sonnenlicht brauchen und durchlassen. Sie können sich an verschiedenste Standorte anpassen, sind allerdings nicht allen Umwelteinflüssen gewachsen: Tausalz, wie es im Winter zur Glatteisbekämpfung eingesetzt wird, vertragen sie eher schlecht. Andererseits wachsen sie relativ schnell und tolerieren den Schnitt, das macht sie für die Pflanzung in Städten wiederum gut geeignet.
Zwei Lindenarten sind bei uns heimisch, sie unterscheiden sich äußerlich nicht allzu sehr:
Die Winterlinde (Tilia cordata) ist einer der häufigsten Stadt- und Alleebäume. Heutzutage wird an Straßen meist die kleinkronige und kompakte Varietät ‘Greenspire’ (auch „Amerikanische Stadtlinde“ genannt) eingesetzt, die wir z.B. entlang der Eisenbahnstraße östlich vom Bahnhof finden. Die großblättrige Sommerlinde (Tilia platyphyllos) ist ebenfalls als Park- und Solitärbaum gebräuchlich, aber seltener und etwas empfindlicher.
Speziell für städtische Grünanlagen wird gern eine Kreuzung beider Arten eingesetzt, die Holländische Linde (Tilia × europaea). Solche Bäume stehen in Eberswalde z.B. auf dem Karl-Marx-Platz. Sie gelten als besonders robust. Ebenfalls zu den Hybriden (Kreuzungen zweier Arten) zählt die Krimlinde (Tilia × euchlora), deren Blätter beidseitig glänzen.
Gelegentlich findet man in Städten auch die in Südeuropa und dem nahen Osten heimische Silberlinde (Tilia tomentosa) mit ihren charakteristischen hellgrauen Blattunterseiten.