Sie ist uns vertraut, aber so lange gibt es sie in Mitteleuropa noch gar nicht: Die Gemeine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) stammt vom Balkan und wird erst seit dem 18. Jahrhundert bei uns gepflanzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Neophyten hat sie in hiesigen Ökosystemen nie richtig Fuß fassen können und wächst bis heute kaum wild.
Kastanien sind hauptsächlich als Stadtbäume zu finden, sind aber dennoch recht empfindlich und einem speziellen Schädling ausgeliefert, der viele der an sich ehrfurchtgebietenden Bäume schlimm aussehen lässt: der Kastanien-Miniermotte. Hinzu kommt die schlechte Tausalzverträglichkeit, die besonders an großen Straßen die Vitalität der Bäume stark verringert.
Alternativ wird deshalb heute für Neupflanzungen meist die Rotblühende Rosskastanie (Aesculus × carnea) verwendet, die bislang kaum von Miniermotten befallen wird. Auch die Gelbblühende Pavie (Aesculus flava), eine verwandte Art, ist geeignet.
In Eberswalde finden wir z.B. in der Schicklerstraße gegenüber der Neuen Forstakademie einen Bestand von Aesculus × carnea, der 2012 anstelle der vorherigen „weißen“ Rosskastanien gepflanzt wurde.