Nach unserer Fahrrad-Erkundungstour durch die nähere Heimat wollten wir nun auch mal wissen, wie das Ganze vom Wasser aus aussieht. Am 13. Juli starteten wir zu neunt mit vier Kanus vom Wassersportverein „Empor“ am Oder-Havel-Kanal in Richtung Schiffshebewerk. Was von Land aus eher langweilig aussieht (eine kilometerlange gerade Strecke), erwies sich durch den Uferbewuchs als ganz idyllisch, mit Ausnahme der Baustellen, an denen zur Zeit an der Verbreiterung des Kanals gearbeitet wird. Auch Baden war möglich, und kurz vor dem Schiffshebewerk entdeckten wir eine Himbeerpopulation, die von Land aus nicht zugänglich ist und deshalb in voller Pracht unseren Mägen und Vorratsbehältern zugute kam.
Das Schiffshebewerk Niederfinow, dessen Benutzung erstaunlicherweise selbst für Sonntagsfahrer kostenlos ist, beförderte uns 36 Meter hinab ins Oderbruch, wo wir die Einfahrt zum Finowkanal fanden und auf brennesselreicher Uferbank unser Mittagessen einnahmen. Dann ging es auf dem kleineren Kanal zurück nach Eberswalde, genauer gesagt, bis zur Ragöser Schleuse. Dort hatten Vorstandsmitglied Jan und seine Nachbarn auf ihrer Schaf- und Gänsefarm ein Nachtlager für uns vorbereitet. Mit selbst gekochter Suppe, Lagerfeuer und Musik fehlte es an nichts.
Am Sonntag setzten wir unsere Fahrt nach Westen fort und ließen uns durch diverse Schleusen den Kanal hinaufbefördern, mitten durch die Stadt, die wir sonst nur vom Ufer aus kannten. Besonderen Eindruck hinterließen die spuckenden Muscheln in der Kupferhammerschleuse — Zoologie zum Anfassen sozusagen. Noch etwas unheimlicher war die Einfahrt in den unterirdischen Teil der ehemaligen Papierfabrik. Bis zum Flussbadetag nach Finow schafften wir es nicht, unsere Fahrt endete an der Schleuse Wolfswinkel, braungebrannt und mit gehörigem Muskelkater.
Einen herzlichen Dank an ALNUS-Vorstandsmitglied Jan Weber und Herrn Manfred Richter vom Empor e.V., die diesen wunderbaren Ausflug möglich gemacht haben!