MoorMorgen

Gelenkt auf feuchte Erd´ den Schritt
Umhüllt mich schaurig, Tritt um Tritt,
Die irre Stille einer Gruft.
Voll Schwefeldämpfe steht die Luft.

Ins Dämmerlicht geduckt, versteckt,
Von Nebelschwaden schwer bedeckt,
Wird´s Aug´ der Niederung gewahr,
Erblickt durch Strauchgeäst das Moor.

Voll Umsicht dort ein Kranich geht,
Mit nassem Fuß die Erle steht
Im schwarzen Meer, wo Wind vag´ weht,
Singt Weidenmann ein Quodlibet.

Zwei Reiher ziehen ihre Kreise,
Nach Jeras altbekannter Weise,
Beflügeln mich zu wirrer Reise.
Leuchtend! Wabernd! Scheiben-weise…

… steig ich hinab aufs Moderbett,
und tanze schweigend mein Ballett.

Verfasst von

Ein Kommentar zu „MoorMorgen