— Unsere Vereinsfahrt in den Spreewald —
Vitamin B verhalf schon so manchem zum richtigen Job, zu verwunschenen Plätzen in fremden Ländern oder zur Unterstützung in finanziellen Fragen für das eine oder andere Projekt. Uns bescherte es eine wunderschöne Vereinsfahrt in den Spreewald.
Am Freitag, den 4. Oktober, fuhren wir als Gruppe von 8 naturbegeisterten Menschen von Eberswalde nach Burg im Spreewald, die Fahrräder im Gepäck. Ein kleines Heuhotel und der neunte Gefährte der Reise erwarteten uns in einer Landschaft, die mit kleinen, sich windenden Wasserläufen, weltvergessenen Wiesen, Weg- und Wasseralleen bestückt war. Doch selbst das lodernde Feuer im Garten, das unsere Körper am Abend wärmte, vermochte nichts gegen die Kälte der Nacht auszurichten, die verstohlen in die Schlafsäcke kroch. So wurden wir von Jan am frühen Morgen mit Tee begrüßt, der die verfrorenen Seelen wieder auftaute.
Mit den Rädern fuhren wir am Samstag zum „Möbusprojekt“, welches zur Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. gehört. Das „Möbusprojekt“ ist ein altes, typisch spreewäldisches Bauernhaus, genannt „Wohnstallhaus“, das nach alter Bauweise wiedererrichtet wird. Der Bauherr persönlich packte seinen reichen Wissens- und Erfahrungsschatz rund um das Haus aus und zeigte es stolz von allen Seiten. Im Anschluss bekamen wir noch eine Führung durch den angrenzenden, von Ehrenamtlichen gepflegten Heil- und Gewürzkräutergarten. Nach der Mittagspause im Gasthaus „Glück auf“ fuhren wir lange Zeit an der Spree und ihrer renaturierten Auenlandschaft entlang, bis wir zum vereinbarten Treffpunkt kamen, an dem uns ein Vertreter des Vattenfall-Konzerns begrüßte. Er stellte uns das im Jahr 2012 fertiggestellte Projekt „Spreeauen-Renaturierung“ vor, das von Vattenfall als Ausgleichsmaßnahme für die Stilllegung der Lakomaer Teiche im Bereich des Braunkohleabbaugebiets Cottbus-Nord durchgeführt wurde. Dazu schauten wir uns neu angelegte Sohlschwellen mit integrierten Fischtreppen, 8 neu angelegte Teiche und ein extensives Beweidungsgebiet mit Tarpanen, Heckrindern und Wasserbüffeln an. Zum Tagesabschluss fuhr unser Grüppchen noch zum Tagebau, der die genannte Ausgleichsmaßnahme notwendig machte und besuchten die Gaststätte „Spreewaldmühle“.
Nach dem erlebnisreichen Samstag, der mit einem Liederabend am Feuer seinen Ausklang nahm, ließen wir am Sonntag ersteinmal alle fünfe grade sein und standen spät auf. Nach einem ausgedehnten Frühstück erkundeten wir zwei Stunden mit dem Kajak die Umgebung, auf der Jagd nach echten Spreewälder Gurken. Wir fanden sie, schlugen zu und konnten zufrieden wieder zum Heuhotel und schließlich zurück nach Hause fahren.