Raus aus dem Bett, rein in den Zug. Raus aus Eberswalde und rein in das Oderbruch. Fast alle waren beisammen und in Neutrebbin ging´s los. Unsere Vereinsfahrt 2019.
Schon nach wenigen Kilometern hatten wir das erste Fahrrad das nicht mehr wollte. Wir dafür umso mehr. Also schoben und zogen wir das Fahrrad samt Besatzung noch einige Kilometer weiter bis uns der motorisierte Teil unserer Gruppe unter die Arme griff. Mit wunderbaren Sonnenschein, einer witzigen, geselligen Fahrradgruppe und den Fahrtwind um die Nase ging bis nach Buschdorf. Dort gab es in der Backstube Pizza und Kuchen aus dem Holzbackofen und eine Führung durchs Korbmachermuseum von Thea Müller. Frau Müller zeigte uns was in den letzten drei Jahrhunderten im Oderbruch und in aller Welt alles aus Weide und anderen Materialien geflochten wurde – neben verschiedensten Arten von Körben auch wasserdichte Gefäße, einen Ball und Schuhe.
Unser letzter Streckenabschnitt an diesem Tag führt uns über Seelow entlang von weiten Getreidefeldern und unter Windräder bis nach Alt Zeschdorf. In Alt Zeschdorf erwartete uns bereits der Rest der Gruppe und Kathi und Johannes, ALNUS-Veteranen und unsere Gastgeber. Nach dem langen Fahrradfahren und der Hitze war das Baden im nahelegenden See in den Abendstunden eine wohltuende Erfrischung. Bei einem leckeren gemeinsamen Abendessen wurden die Geschehnisse des Tages ausgetauscht und beim prasselnden Lagerfeuer alte Vereins-Geschichten erzählt und neue Vereins-Pläne geschmiedet. Schlussendlich und voller Vorfreude auf den nächsten Tag und den heiß ersehnten Schlaf verschwanden alle in ihren Zimmern und Zelten.
Nach einem gemütlichen Frühstück am Sonntag fuhren wir – diesmal im Tal – zurück in die Seelower Gegend, bis nach Friedrichsaue. Ein platter Reifen war im Handumdrehen wieder geflickt und die Gemüter der FahrradfahrerInnen genauso wie das Wetter. Heiter. In Friedrichsaue ging es weiter. Dort trafen wir auf Herr Hulitschke und sein Dorfmuseum. Sehr ausführlich und mit viel Leidenschaft erzählte er von der Geschichte der Gegend. Von vor und nach dem Krieg und von der radikalen Veränderung durch die Gründung der LPG. In seinem Museum, das eine umfangreiche Sammlung von Artefakten der Agrar- und Regionalgeschichte enthält, erzählte er anhand dieser Gegenstände über das Leben und Arbeiten auf dem Land.
Die letzten paar Kilometer zurück nach Letschin waren leicht gemacht. Der Hunger und die Hitze trieben uns voran und im Landhaus Treptow erwarteten uns nicht nur ein deftiges Mittagessen zum Futtern sondern ebenfalls weiche Kissen zum Sitzen und knuffige Tiere zum Füttern. Für einige ging es dann schon wieder mit dem Auto zurück nach Eberswalde. Der andere Teil unternahm noch einen gemütlichen Spaziergang zum Bahnhof, um dann mit viel Freude über diesen Verein, diese Tour und dieses tolle Wochenende nach Hause zu fahren.