e Finow ist ein südlicher Zufluss in den Finowkanal. Als Finow wird der Abschnitt zwischen Biesenthal und Mündung in den Finowkanal bezeichnet. Südlich von Biesenthal wird sie von zahlreichen Fließen, die sich Baumförmig ausbreiten und am Regesesee zusammentreffen, gespeist. Als Quellfluss der Finow wird dabei das Rüdnitzer Fließ betrachtet. Die Finow ist ca. 13 km lang und entwässert die Barnimplatte. Sie ist als organisch geprägter Bach typisiert. Der ökologische Zustand ist mit unbefriedigend eingestuft. Nordlich von Biesenthal führt sie durch ein extensiv genutztes Grünlandgebiet, das durch zahlreiche Entwässerunggräben durchzogen ist. Anschließend fließt sie bis zur Mündung durch Waldgebiete.
Das Pregnitzfließ ist wie die Finow ein südlicher Zufluss des Finowkanals, der von Prenden in nordöstliche Richtung verläuft und bei Marienwerder westlich der Finowmündung in den Kanal mündet. Ursprünglich mündete sie in die Finow, bevor diese in den Finowkanal mündet. Für den Betrieb der Schleuse Grafenbrück wurde die Mündung in den Finowkanal künstlich geschaffen, um die Schleuse mit Wasser zu versorgen. Die Pregnitz ist 10 km lang. Sie ist ein seeausflussgeprägtes Fließgewässer. Es hat eine geringe Fließgeschwindigkeit und verläuft im NSG „Finowtal-Pregnitzfließ“ durch versumpfte Bruchwaldgebiete. Der ökologische Zustand wurde überraschenderweise mit schlecht bewertet. Einerseits kann dazu die Isolierung des Flusses durch die vielen für Fische unpassierbaren Schleusen im Finowkanal beigetragen haben, anderseits kann auch ein unpassender Gewässertyp für das Monitoring zugrunde gelegt worden sein. In dem versumpften, langsam fließenden Bereichen bildet das Fließ eine organische Sohle, die eine ganz andere benthische Wirbellosenfauna nach sich zieht.
Beide Flüsse liegen im NSG Finowtal-Pregnitzfließ. Laut Schutzgebietsverordnung umfasst das NSG ein von Binnendünen umgebenes eiszeitliches Gletscherzungenbecken und eine eiszeitliche Schmelzwasser-Abflussrinne mit zahlreichen Moorbildungen. Die Schmelzwasser-Abflussrinne wird heute von der Finow genutzt. In der Finow/Pregnitzfließ kommen die geschützen Fischarten Bitterling (Rhodeus sericeus amarus), Steinbeißer (Cobitis taenia), Groppe (Cottus gobio) und Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) vor. Außerdem gibt es in der Finow Vorkommen der Kleiner Flussmuschel (Unio crassus). In dem Landeskonzept zur ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer Brandenburgs sind für die Finow/Pregnitzfließ Schwärze/Nonnenfließ und den Finowkanal die überregionale Zielarten Aal, Meerforelle, (Lachs), Flussneunauge festgelegt worden. Regionale Zielarten sind Aland, Döbel, Hasel, Gründling, Quappe, Bachneunauge und Bachforelle.
Es gibt von verschiedenen Seiten Bestrebungen die Finow zu renaturieren. Der für die Unterhaltung des Flusses zuständige Wasser- und Bodenverband Finowfließ ist bestrebt, den Umfang der Unterhaltungsarbeiten zu verringern. Diese erfolgt vor allem in den Grünlandbereichen. In diesem Bereich hat die Stiftung „Pro Artenvielfalt“ große Teile aufgekauft mit dem Ziel die Finow als natürlichen Flusslauf zu entwickeln (http://www.stiftung-pro-artenvielfalt.org/seiten/projekte/finowtal.html). Der bereits vorhandene geringe Nutzungsdruck und die Willenserklärungen von verschiedenen Seiten bieten gute Vorraussetzungen für eine Verbesserung der ökologischen Zustandes der Finow!